HyurService Logo
Diana Tumanyan

Diana Tumanyan

Manager für Touren und korporative Projekte bei "Hyur Service"

Welche Höhlen in Armenien sollten Touristen besuchen?

Calendar 30 Jun, 2025 Calendar 7-8 Min. Calendar 534 mal
Bewertung: 5
Wohin in Armenien reisen Natur und Abenteuer
Welche Höhlen in Armenien sollten Touristen besuchen?
Armenien ist ein echtes Freilichtmuseum. Auf seinem Gebiet kann man mittelalterliche Klöster, tiefe Schluchten, tosende Wasserfälle und majestätische Berge bestaunen. Doch um die einzigartige Natur und Geschichte des Landes noch besser kennenzulernen, lohnt sich eine unterirdische Reise durch die Höhlen Armeniens.

Areni-1 (Vogelhöhle)

Die Vogelhöhle ist die bekannteste Höhle Armeniens. Bei einem Besuch kann man erfahren, wie die Menschen vor etwa 6000 Jahren lebten – so alt schätzen Wissenschaftler die hier entdeckten Funde.

Einige interessante Fakten zur Vogelhöhle:

  • sie befindet sich auf einer Höhe von 1080 m über dem Meeresspiegel;
  • die älteste entdeckte Kulturschicht stammt aus dem 6.–5. Jahrhundert v. Chr.;
  • die Fläche der unterirdischen Hallen von Areni beträgt etwa 500 m²;
  • die Erforschung der Höhle ist noch nicht abgeschlossen;
  • im Jahr 2010 wurde hier der älteste Schuh der Welt gefunden, datiert auf etwa 3500 v. Chr.
Man nimmt an, dass der Schuh dank des einzigartigen Mikroklimas der Höhle und der Tatsache, dass er mit Stroh ausgestopft war, erhalten blieb. Heute ist dieses Fundstück aus Areni im Historischen Museum Armeniens zu sehen.
Forscher haben nachgewiesen, dass in der Antike eine Weinkellerei auf dem Gelände der Höhle betrieben wurde – die als die älteste der Welt gilt. Archäologen entdeckten hier Gärfässer, Pressen und Gefäße zur Aufbewahrung von Wein.
Die Vogelhöhle kann im Rahmen einer Tour besichtigt werden. Ein erfahrener Guide berichtet über die Geschichte und Legenden dieses faszinierenden Ortes. Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Areni-1 (Vogelhöhle)

Areni-1 (Vogelhöhle)

Göttlicher Untergrund vom Meister Lewon

Der Göttliche Untergrund vom Meister Lewon, ein Labyrinth, das 21 m tief in die Erde reicht, befindet sich im Dorf Arinj am Stadtrand von Eriwan. Touristen sind beeindruckt von der Gestaltung der Höhle: sorgfältige Nischen, Säulen, Wandreliefs. Es wirkt, als hätte ein ganzes Architektenteam daran gearbeitet. In Wahrheit aber hat ein Einheimischer, Lewon Arakelyan, alles allein geschaffen – in 23 Jahren.

Alles begann ganz gewöhnlich: 1985 bat Lewons Frau ihn, einen Weinkeller einzurichten. Lewon begann zu graben, stieß jedoch auf eine Felsformation. Das hielt ihn nicht auf – er beschloss, einen Raum in den Fels zu meißeln.
Mit der Zeit faszinierte ihn das Projekt so sehr, dass er seinen Job kündigte und sich ganz dem Bau der Höhle widmete. Er meißelte bis zu 18 Stunden am Tag, wobei er pro Tag kaum 10 cm vorankam.
Zehn Jahre später durchbrach er schließlich die Basaltschicht, woraufhin es schneller voranging, denn dahinter lag weicherer Tuffstein. Es entstanden Seitenarme und ein System aus Hallen wurde errichtet.

Im Jahr 2008 verstarb Lewon. Doch das von ihm geschaffene unterirdische Bauwerk zieht weiterhin Besucher an und bewahrt die Erinnerung an diesen einzigartigen Menschen. Die Führungen durch das Labyrinth werden von seiner Frau und Tochter geleitet. Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Göttlicher Untergrund vom Meister Lewon

Göttlicher Untergrund vom Meister Lewon

Magel (Magellan)-Höhle

Die Magel- (Magellan-)Höhle ist eine der größten Höhlen Armeniens. Es handelt sich um eine Karsthöhle mit vielen Stalaktiten und Stalagmiten im Inneren.

Dieses Naturdenkmal wurde nach seinem Entdecker benannt – dem einfachen Hirten Magellan Arakelyan, der die Höhle im Jahr 1980 entdeckte. Bis heute wurden weniger als 2 km davon erforscht, der Großteil ist unpassierbar.

Wissenschaftler haben in den Höhlenkammern Tierknochen und prähistorische Werkzeuge entdeckt. Dank dieser Funde konnten Forscher feststellen, dass das Naturdenkmal aus der Jungsteinzeit stammt.

Die Temperatur in der Höhle bleibt konstant – 14 Grad Celsius. Sehr niedrige Decken verhindern, dass man aufrecht gehen kann; in manchen Bereichen ist nur ein Fortbewegen im Kriechen oder auf den Knien möglich.

Neben der großen Anzahl an Stalaktiten und Stalagmiten ist die Höhle auch als Lebensraum für acht Fledermausarten bekannt, von denen sechs im Roten Buch Armeniens aufgeführt sind. Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Magellan-Höhle

Magellan-Höhle

Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Höhlenperlen der Magellan-Höhle

Höhlenperlen der Magellan-Höhle

Mozrov-Höhle (Bärenhöhle)

Die Mozrov-Höhle wurde im selben Jahr entdeckt wie die Magel-Höhle. Bei Straßenbauarbeiten führten Fachleute Sprengungen durch. Nach einer der Explosionen entstand ein Krater, der den Eingang zu einem hohlen unterirdischen Raum freilegte.

Mozrov hat einen geothermischen Ursprung – das bedeutet, dass sie durch heiße unterirdische Quellen entstand, die über lange Zeit das Gestein ausgewaschen haben. In der Höhle herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, und die Steine sind mit einer Schicht aus Calcit bedeckt, was eine Altersbestimmung erschwert.

Da die Höhle keinen natürlichen Eingang hatte, wurde sie im Volksmund "die Blinde" genannt. Heute gelangt man über einen steilen Abstieg von 30 Metern in ihr Inneres. Der unterirdische Gang auf der oberen Ebene ist etwa 260 m lang. Es gibt eine weitere, tiefere Ebene, die jedoch noch nicht erforscht wurde.
In der Mozrov-Höhle kann man zahlreiche Stalaktiten und Stalagmiten sehen. Einige von ihnen haben wegen ihrer Formen Namen erhalten: "Krokodilmaul", "Orgel", "Mammut-Schädel", "Adam und Eva".
Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Mozrov-Höhle

Mozrov-Höhle

Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Stalaktiten und Stalagmiten der Mozrov-Höhle

Stalaktiten und Stalagmiten der Mozrov-Höhle

Lastiver-Höhle

Wer einen Ort fernab der Zivilisation besuchen, Bergschluchten, tosende Wasserfälle und wilde Wälder bewundern möchte, für den ist ein Ausflug nach Lastiver eine wunderbare Idee.

Das Juwel der Gegend ist die gleichnamige Höhle. Sie befindet sich an einer senkrechten Felswand der Schlucht – um dorthin zu gelangen, muss man einem Pfad entlang der Klippe folgen. Früher bauten die Menschen Holztreppen, um diese Höhle zu erreichen. Aufgrund dieser Konstruktionen erhielt sie ihren Namen ("Lastiver" bedeutet wörtlich "auf dem Floß hinauf").

Das Höhlensystem besteht aus 12 Kammern auf zwei Ebenen. Anhand der dort gefundenen Objekte konnten Wissenschaftler feststellen, dass die Höhle in der Antike bewohnt war. Es wird zudem vermutet, dass sich die Einheimischen hier während der tatarisch-mongolischen Invasion im 13.–14. Jahrhundert versteckten.

An den Wänden dieses Naturwunders sind zahlreiche Reliefs zu sehen. Darunter befindet sich eine Darstellung von Frauen, die von Forschern als Hochzeitsszene interpretiert wird. Der Schöpfer der Reliefs soll ein Einsiedler gewesen sein, der einst hier lebte. Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Lastiver-Höhle

Lastiver-Höhle

Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Geheimnisvolle Figuren der Lastiver-Höhle

Geheimnisvolle Figuren der Lastiver-Höhle

Chndsoresk: das alte Höhlendorf

Chndsoresk ist eine Höhlenstadt, in der Menschen bis in die 1950er Jahre lebten. Sie befindet sich an den Hängen zweier Hügel. Aufgrund des fehlenden ebenen Geländes war der Bau klassischer Gebäude hier nicht möglich, weshalb Höhlen ausgebaut wurden. Früher war das sogar praktisch, da die unterirdischen Räume Schutz vor Feinden boten. Doch in Friedenszeiten wurde die Entfernung zur Zivilisation zum Nachteil, und die Menschen verließen den Ort.
Die Höhlenstadt erstreckt sich über etwa 3 km. Insgesamt wurden rund 3000 Behausungen in den Fels gehauen. Zu ihrer Blütezeit lebten hier etwa 15000 Menschen.
Während der nationalen Befreiungsbewegung von Sjunik im 18. Jahrhundert wurde Chndsoresk zu einer uneinnehmbaren Festung. Auf dem Gebiet der Stadt ist der Oberbefehlshaber der armenischen Streitkräfte, Mkhitar Sparapet, begraben. Neben ihm befinden sich die Gräber seiner Frau und seines Sohnes.

Heute erwartet die Besucher von Chndsoresk eine weitere Attraktion – eine Hängebrücke. Sie ist 160 m lang und befindet sich 63 m über der tiefsten Stelle der Schlucht. Bis zu 700 Personen können gleichzeitig darauf stehen.

Beim Überqueren dieser einzigartigen Brücke hat man einen beeindruckenden Blick auf die alte Höhlenstadt, die im Rahmen einer Tour mit der Firma "Hyur Service" besichtigt werden kann. Höhlen Armeniens: die ungewöhnlichsten und geheimnisvollsten: Höhlen von Chndsoresk

Höhlen von Chndsoresk

Teilen:
map