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Mary Margaryan

Mary Margaryan

Koordinatorin der Reiseleiter bei "Hyur Service"

Die wichtigsten Klöster und Tempel Armeniens

Calendar 23 Jun, 2025 Calendar 10-15 Min. Calendar 52 mal
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Wohin in Armenien reisen
Die wichtigsten Klöster und Tempel Armeniens

Armenien war das erste Land, das das Christentum offiziell angenommen hat (Anfang des 4. Jahrhunderts), aber es wird allgemein angenommen, dass Christen hier fast unmittelbar nach dem Tod Jesu erschienen sind. Bis zum Jahr 1921 befand sich der biblische Berg Ararat auf dem Gebiet des Landes: Die Arche Noah soll hier nach der Sintflut gestrandet sein, und der Legende nach stammen alle Armenier von den Menschen ab, die aus der Arche kamen. Dies ist das "Land der Kirchen": Klöster und Tempel mit jahrtausendealter Geschichte sind hier erhalten geblieben. Schauen wir uns die Klosteranlagen in der Nähe der Hauptstadt an – ein Muss für jeden Besucher.

Chor Wirap

Lage: an der Grenze zur Türkei, in der Nähe der Stadt Artaschat. Die Entfernung von Eriwan nach Chor Wirap beträgt etwa 40 km.

Interessante Aspekte: Der Name bedeutet auf Armenisch "tiefer Kerker". Das ist kein Zufall: Bis heute ist ein unterirdisches Gefängnis erhalten, in dem laut Legende einer der ersten Anhänger des Christentums, Gregor der Erleuchter, 13 Jahre verbrachte. Er wurde vom König Trdat III. wegen seines Glaubens verurteilt.
13 Jahre später, nach der grausamen Ermordung von 37 christlichen Jungfrauen, verlor der König den Verstand. Seine Schwester hatte eine Vision, dass nur Gregor Trdat retten könne. Der Märtyrer wurde aus dem Kerker befreit und konnte den König heilen. Danach ließ sich Trdat taufen (im Jahr 301) und machte das Christentum zur Staatsreligion Armeniens. Gregor wurde im Jahr 303 zum Bischof ernannt.
Historischer Hintergrund: Im 5. Jahrhundert wurde um das Gefängnis von Gregor dem Erleuchter eine Kapelle errichtet, und später ein ganzes Klosterkomplex. Das unterirdische Gefängnis befindet sich unter der St.-Gregor-Kapelle (erbaut im Jahr 1661). Es handelt sich um eine 6 m tiefe und 4.5 m breite Grube, die über eine fast senkrechte Treppe zugänglich ist. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Chor Wirap

Kloster Chor Wirap

Norawank

Lage: 85 km von Chor Wirap, 120 km von Eriwan, in der Nähe des Dorfes Areni.

Interessante Aspekte: Aus der Sicht von Touristen gehört dieser Ort zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Armeniens. Majestätische Bauwerke zwischen roten Felsen erwecken den Eindruck, man sei auf einem anderen Planeten. Oder in einem orientalischen Märchen. Steinstufen ohne Geländer führen scheinbar direkt in den Himmel, alte Mauern aus großen Steinen bewahren die Geheimnisse der Geschichte. Selbst viele Besucher stören die Atmosphäre von Norawank nicht – der Ort ist so einzigartig, dass selbst Selfie-Liebhaber ganz automatisch leise sprechen. Auf dem Rückweg empfiehlt sich ein Halt im Dorf Areni: Laut Archäologen wird hier seit der Steinzeit Wein produziert.

Historischer Hintergrund: Der Klosterkomplex wurde im Jahr 1205 gegründet. Die älteste erhaltene Struktur ist die Ruine des Tempels Surb Karapet, die etwa aus dem 9. Jahrhundert stammt. Im Komplex sind auch Khachkare erhalten – reich verzierte Grabstelen mit Kreuzdarstellungen aus dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Norawank

Kloster Norawank

Tatew

Lage: Das Kloster Tatew liegt in der Region Syunik, etwa 250 km von Eriwan entfernt, auf einem Felsplateau am Rand der Worotan-Schlucht. Die Straße dorthin ist kurvenreich und landschaftlich reizvoll, mit beeindruckenden Ausblicken.
Für ein besonderes Erlebnis kann man die "Flügel von Tatew" nehmen – die längste reversible Seilbahn der Welt, die über die Schlucht führt.
Interessante Aspekte: Tatew beeindruckt sowohl durch seine Lage als auch durch seine Architektur. Das Kloster aus hellgrauem Basalt fügt sich harmonisch in die Felsen ein. Die Außenseiten sind schlicht, ohne Reliefs oder Fresken, was die spirituelle Atmosphäre verstärkt. Umgeben von tiefer Stille und dramatischer Natur lädt das Kloster zur inneren Einkehr ein. Tatew ist weiterhin ein aktives religiöses Zentrum; Besucher können seine Kirchen und Hallen erkunden und die Aussicht auf das Vorotan-Tal genießen.

Historischer Hintergrund: Das Kloster wurde im 9. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich bald zu einem wichtigen religiösen und kulturellen Zentrum. Im 14.–15. Jahrhundert beherbergte es die Universität von Tatew – eine der bedeutendsten Bildungseinrichtungen des mittelalterlichen Armeniens. Heute steht Tatew als kraftvolles Symbol armenischer Glaubenstreue, Bildung und Widerstandskraft. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Tatew

Kloster Tatew

Geghard

Lage: etwa 40 km von Eriwan entfernt, in der Nähe des Dorfes Garni.

Interessante Aspekte:
Der Name bedeutet "Lanze". Er bezieht sich auf die Lanze, mit der Jesus am Kreuz durchbohrt wurde. Der Legende nach brachte der Apostel Thaddäus diese Lanze nach Armenien, wo sie zunächst im Kloster aufbewahrt und später in das Schatzmuseum von Etschmiadsin überführt wurde.
Der Gründer von Geghard war Gregor der Erleuchter. Nach dem Angriff arabischer Truppen im 9. Jahrhundert blieb jedoch nichts mehr vom ursprünglichen Kloster übrig, das im 4. Jahrhundert in der Nähe einer heiligen Quellhöhle errichtet worden war. Die heute erhaltenen Gebäude stammen aus dem 13.–14. Jahrhundert. Einige davon wurden in den Felsen gehauen: Tempel, Gräber und Kirchen. Im Avazan-Tempel befindet sich eine heilige Quelle, mit der der Bau des Klosterkomplexes begann. Die Wände sind mit mittelalterlichen Chatschkaren, eingravierten Inschriften und Ornamenten bedeckt.
Im Jahr 2000 wurde das Kloster Geghard in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Am 7. Dezember 2018 verlieh die UNESCO dem armenischen Kloster Geghard und dem oberen Azat-Tal den Status von "Objekten mit verstärktem Schutz".
Historischer Hintergrund: Gründungszeitraum: 4. Jahrhundert, das Hauptgebäude wurde 1215 errichtet. Beachten Sie die roten Inschriften an den Wänden – eine spezielle Farbe aus der roten Schildlaus, vordan karmir (Ararat-Schildlaus), wurde dafür verwendet. Die Farbe ist seit 800 Jahren erhalten. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Geghard

Kloster Geghard

Mutterkathedrale von Etschmiadsin

Lage: 20 km von Eriwan, in der Stadt Wagarschapat, besser bekannt als Etschmiadsin.

Interessante Aspekte: Die gesamte Stadt Wagarschapat gilt als spirituelles Zentrum Armeniens und wird oft mit dem Vatikan verglichen.
Der Komplex des Heiligen Stuhls von Etschmiadsin ist das Verwaltungszentrum der Armenisch-Apostolischen Kirche – hier befindet sich der Thron des Obersten Patriarchen. Der Komplex erstreckt sich über ein großes Gelände von etwa 35 Hektar. Hier befinden sich die Kathedrale von Etschmiadsin (gegründet von Gregor dem Erleuchter im Jahr 301), Priesterseminare und das Museum "Schätze von Etschmiadsin", gebaut vom Ehepaar Alex und Marie Manoogian.
Besondere Aufmerksamkeit verdient das Museum. Hier sind die bekanntesten Kirchenreliquien gesammelt. Zum Beispiel der Heilige Geghard (die Lanze, die dem Kloster Geghard den Namen gab), ein armenisches Artefakt aus der Zeit Jesu Christi. Man kann auch ein Stück der Arche Noah und sogar ein Fragment des Holzkreuzes sehen, an das Christus genagelt wurde.

Die Mutterkathedrale von Etschmiadsin steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Historischer Hintergrund: Gründungsjahr: 301. Neue Bauten und Strukturen wurden über die Jahrhunderte hinweg errichtet – bis ins 21. Jahrhundert. Eines der neuesten ist die Kirche der Heiligen Erzengel (2009–2011). Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Mutterkathedrale von Etschmiadsin

Mutterkathedrale von Etschmiadsin

Sewanawank

Lage: etwa 70 km von Eriwan entfernt, am Ufer des Sewansees.

Interessante Aspekte: Unmittelbar nach seiner Errichtung befand sich das Kloster auf einer Insel – man musste etwa 3 km über das Wasser zurücklegen, um dorthin zu gelangen. Heute ist es eine Halbinsel, aber der Weg dorthin ist dennoch nicht einfach. Eine Treppe mit 200 Stufen führt zum Kloster – die Einheimischen glauben, dass diese Mühe ein notwendiger Beweis für den Glauben jedes Besuchers ist. Der Komplex hebt sich von anderen armenischen Kirchenbauten ab: Die Wände sind aus schwarzem Tuffstein gebaut, der im Laufe der Jahrhunderte noch dunkler geworden ist. Außen gibt es keine Reliefs oder Fresken, was das Alter der Gebäude zusätzlich unterstreicht – man möchte den Alltag vergessen und sich dem Spirituellen öffnen. Heute ist das Kloster Sewanawank weiterhin aktiv. Besuchen Sie die erhaltenen Kirchen und genießen Sie anschließend den atemberaubenden Blick auf den Sewansee.

Historischer Hintergrund: Gründungsjahr: 305. Damals wurden zwei Kirchen an der Stelle eines heidnischen Tempels von Gregor dem Erleuchter erbaut. Im 9. Jahrhundert gründete die armenische Prinzessin Mariam hier ein Kloster. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Sewanawank

Kloster Sewanawank

Haghartsin

Lage: etwa 100 km von Eriwan entfernt, im Nationalpark Dilidschan.

Interessante Aspekte: Man nennt es den armenischen Kraftort. Das Kloster Haghartsin liegt versteckt in den Bergwäldern, das Gelände ist sehr gepflegt und die Kirchen sind weiterhin aktive Gotteshäuser. Die Gebäude stehen eng beieinander – es fühlt sich an wie eine mittelalterliche Stadt. Aufgrund der Lage herrscht hier völlige Stille, nur unterbrochen von den Ausrufen der Touristen. Einer Legende nach erfüllt der lokale Baum, oder besser gesagt seine Überreste nach einem Brand, Wünsche: man muss nur durch eine Öffnung im Stamm kriechen. Wer die Natur genießen möchte, kann vom Kloster aus auf einem Waldpfad bis zum "Versteckten Wasserfall" wandern.

Historischer Hintergrund: Gründungszeitraum: 9. Jahrhundert. Die Hauptkirche, Sankt Astvatsatsin, wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Haghartsin

Kloster Haghartsin

Howhannawank

Lage: 21 km von Eriwan entfernt, in der Nähe des Dorfes Ohanawan.

Interessante Aspekte: Es ist einer der bedeutendsten Orte für armenische Christen. Das älteste Gebäude, die Surb-Grigor-Basilika, soll der Legende nach von Gregor dem Erleuchter an der Stelle eines heidnischen Tempels gegründet worden sein. Ihr ehrwürdiges Alter erkennt man am Boden: Die Steinplatten sind vom Gang der Gläubigen glattgetreten. Im Altar befinden sich Partikel der Reliquien von Johannes dem Täufer. Die Befestigungen rund um das Kloster bestehen aus zyklopischer Steinmauerung – ein weiteres Zeichen ihrer Altertümlichkeit: Solche Bauwerke stammen meist aus der Bronzezeit (35 / 33 – 13 / 11 Jahrhundert v. Chr.). Der Hauptbau erfolgte im 13. Jahrhundert.

Der Haupttempel Surb Karapet wurde Ende des 20. Jahrhunderts nach dem Erdbeben von 1919 wiederaufgebaut. Dank des bunten Mauerwerks verändert sich seine Farbe je nach Lichteinfall auf besondere Weise. Er ist reich verziert mit alten Reliefs und Chatschkaren.

Historischer Hintergrund: Gründungszeitraum: 4. Jahrhundert; die Basilika Surb Grigor wurde im 5. Jahrhundert vollendet. Der Haupttempel Surb Karapet wurde 1216–1221 errichtet und zwischen 1970 und 1990 restauriert. Für Liebhaber der Antike empfiehlt sich ein Besuch im Dorf Ohanavan, wo die Ruinen einer Kirche aus zyklopischer Mauerung erhalten sind – gebaut vor unserer Zeitrechnung. Die Top-Klöster und Tempel Armeniens – ein Reiseführer von erfahrenen Guides: Kloster Howhannawank

Kloster Howhannawank

Alle diese Klöster sind von Eriwan aus mit privatem Transport oder Ausflugsbussen erreichbar. Sie sind das ganze Jahr über für Besucher geöffnet – und jedes Mal zeigen sie sich in einem anderen Licht. Die Kirchen und Klöster bewahren das Gedenken an die alten Heiligen, ohne prunkvolle Verzierungen oder strenge Besuchsregeln (zum Beispiel ist das Tragen eines Kopftuchs für Frauen nicht verpflichtend): Sie kommen zu Gott, und Ihn interessiert nicht, wie Sie aussehen – wichtig ist nur Ihr Glaube. Vielleicht werden deshalb die hier gesprochenen Gebete häufiger erhört und erfüllt.
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